Rasseportrait: Rhodesian Ridgeback
Seit einigen Jahren erfreut sich der Rhodesian Ridgeback immer größerer Beliebtheit. Viele Hundefreunde kennen die aus Südafrika stammende Rasse auch unter dem Namen Löwenhund.
Wer sich einmal mit dem Ridgeback befasst, verliebt sich in seinen ganz besonderen Charme. Die Rasse beeindruckt sowohl mit Ihrer Statur als auch mit Ihrem stolzen Wesen. Ihr Markenzeichen ist der Ridge: Ein Haarstreifen auf dem Rücken, auf dem das Fell gegen den Strich wächst. An den Schulterblättern beginnt er mit zwei Wirbeln und verjüngt sich dann in Richtung der Hüfte. Entscheiden wir uns, einen Ridgeback aufzunehmen, so ist klar, aus dem putzigen Welpen wird ein großer und muskulöser Hund. Er braucht Bewegung genauso wie liebevolle Kuscheleinheiten von seiner Familie. Erwachsene Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 69 Zentimetern und ein Gewicht von 39 Kilo. Hündinnen sind etwas kleiner und bringen in etwa 32 Kilo auf die Waage. Die Hunde strotzen vor Muskeln, Kraft und Tatendrang.
Das sanfte Wesen
Sie suchen einen Hund, der Ihnen gerne das Bällchen bringt? Dann schaffen Sie sich keinen Ridgeback an. Es sind sehr intelligente Hunde, die Arbeit schon mal verweigern, wenn Sie keinen Sinn darin erkennen. Was viele nicht wissen: Ridgebacks wurden ursprünglich zur Löwen- und Großwildjagt eingesetzt. Sie haben die Beute so lange in Schach gehalten, bis der Jäger kam. In Deutschland haben Sie jedoch keine Zulassung als Jagdhund und werden bevorzugt als Familienhunde gehalten. Bei der Anschaffung sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass der Rhodesian einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Jagdtrieb hat. Außerdem ist er ein sehr geselliger Hund, der den engen Kontakt zu seinem Rudel braucht wie die Luft zum Atmen. Gut sozialisiert und erzogen bereichert er das Familienleben enorm. Die Erziehung gestaltet sich teilweise eher schwierig. Als Spätentwickler benötigen sie etwas mehr Zeit bis sich ihr Charakter festigt. Mit etwa drei Jahren ist der Hund sowohl körperlich als auch geistig komplett ausgewachsen. Ridgebacks sind sehr sensibel und vertragen keinen herrischen Führungsstil. Versuchen Sie einen Ridgeback mit unnötiger Strenge oder gar Gewalt zu erziehen, schaltet er auf stur. Und das können sie gut. Ein beleidigter Ridgeback ist sturer als so mancher Esel. Gelingt es Ihnen das Vertrauen des Hundes zu gewinnen, wird Ihr Leben durch einen zuverlässigen und treuen Freund in allen Lebenslagen bereichert.
Ein treuer Begleiter
Der Ridgeback ist ein großer und sportlicher Hund mit hohem Intellekt. Unterfordern ihn Aufgaben oder erkennt er keinen Sinn in ihnen, besteht die Gefahr, dass der clevere Vierbeiner die Lust verliert und nichts mehr macht. Damit muss der Halter leben können. Einige Vertreter der Rasse sind außerdem äußert wasserscheu und frieren im Winter. Durch das fehlende Unterfell benötigt der Ridgeback bei strengen Wintern einen Mantel. Die Hunde lieben es, ausgiebig im Schnee oder Sand zu toben. Durch die sportliche Statur eignen sich die Hunde für viele Sportarten. Durch das schnelle Wachstum muss bei der Wahl der Sportart auf die Gesundheit der Gelenke geachtet werden. Ist der Hund ausgewachsen und die Gelenke frei von HD, sind Sportarten wie Agility oder Ähnliches kein Problem für den Ridgeback.
Der sechste Sinn
Es ranken sich viele Klischees um den Ridgeback. Eines davon, nämlich der berüchtigte sechste Sinn der Hunde hat einen wahren Kern. Ridgebacks haben ein feines Gespür für Gefahren, schätzen diese selbstständig ein und reagieren eigenständig. Nicht immer richtig, aber sie reagieren. Dieser Instinkt hat Ihnen damals bei der Großwildjagt das Leben gerettet. Insgesamt sind sie eher vorsichtige Hunde, die neuen Menschen und Fremden gegenüber eher skeptisch sind. Ist das Vertrauen erst mal gewonnen, steht einem ein treuer Freund zur Seite. Er reagiert auch auf kleine Gefühlsregungen und spendet mit seiner einfühlsamen Art Trost. Wer sich mit den Eigenheiten der Rasse arrangiert, profitiert von einem tollen Freund in allen Lebenslagen.