Insektenstiche beim Hund - was Sie beachten sollten© Sandy Millar – unsplash.com

Was summt denn da? Augen auf beim sommerlichen Spaziergang

In der warmen Jahreszeit zieht es gerade Hundehalter nach draußen. Gemeinsam mit dem besten (Hunde-) Freund erkunden wir Wälder, Weiden und Wiesen. Aber Vorsicht: Im Sommer sind auch weniger angenehme Zeitgenossen unterwegs. Ein Insektenstich kann bei Ihrem Hund neben Schmerzen auch Infektionen und – im Fall einer Allergie – sogar einen Schock auslösen. Lesen Sie hier, wie Sie Ihre Fellnase schützen.

Symptome

Oft merken wir gar nicht, wenn unser Hund Gefahr läuft, gestochen zu werden. Wenn das Tier durch plötzliches Aufjaulen Schmerzen signalisiert, hat der summende Übeltäter bereits zugeschlagen. Handelt es sich bei diesem um eine Biene, befindet sich wahrscheinlich noch der Stachel in der Stichwunde. Bei Wespen oder Hornissen bleibt kein Stachel zurück; sie können diesen mehrfach zur Verteidigung oder zum Angriff einsetzen. Vermehrtes Speicheln ist ein Indiz dafür, dass Ihr Hund von einem Insekt gestochen wurde. Außerdem ist um die Stichwunde mit Rötungen oder Schwellungen zu rechnen. Ihr Vierbeiner beleckt oder kratzt sich häufig an einer bestimmten Stelle – ebenfalls ein Indiz für einen Insektenstich. Humpelt das Tier auf einem Bein, wurde es wahrscheinlich in die Pfote gestochen. Hat die Biene, Wespe oder Hornisse den vierbeinigen Freund am Hals erwischt oder hat Ihr Hund das Insekt gar hinuntergeschluckt, kann es schnell brenzlig werden: Wiederholtes Würgen oder Röcheln deuten darauf hin, dass ein Stich im Mund, Rachen, Hals oder Speiseröhrenbereich vorliegt. Ihr Hund leidet unter Atemnot – handeln Sie umgehend, ohne in Panik zu geraten.

Liegt beim Hund eine Allergie vor …

… kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Hierbei handelt es sich um eine allergische Überreaktion des Immunsystems. Je nachdem, wo Ihr Vierbeiner gestochen wurde und wie stark allergisch er ist, können Juckreiz und Übelkeit, aber auch Atemnot, Blutdruckabfall und Bewusstlosigkeit die Folge sein. Zeigt Ihr Hund diese Symptome, zählt jede Minute. Suchen Sie unverzüglich einen Tierarzt auf. Wenn Sie wissen, dass Ihr Hund allergisch auf Insektenstiche reagiert, fragen Sie Ihren Tierarzt nach einem Notfall-Medikament, welches Sie Ihrer Fellnase im Notfall selbst verabreichen können.

Vorgehen

Ist Ihr Hund kein Allergiker, stellt ein Insektenstich für gewöhnlich keinen Grund zur Sorge dar. Wurde Ihr Hund von einer Biene gestochen, entfernen Sie zunächst den Stachel aus der Wunde. Suchen Sie hierzu die Haut nach geröteten und geschwollenen Stellen ab. Kühlen Sie die Wunde wenn möglich mit einem feuchtkalten Tuch, fließendem Wasser oder mit in ein Tuch gewickelten Eiswürfeln. Bei harmlosen Stichen am Körper haben sich Hausmittel wie eine halbe Zwiebel bewährt. Reiben Sie mit der offenen Seite behutsam die Schwellung ein oder träufeln Sie Zwiebelsaft darauf. Auch Essigwasser eignet sich dazu, die Schwellung zu lindern. Versuchen Sie bei Stichen im Hals- und Rachenbereich, von außen zu kühlen. Wenn Ihr Hund es annimmt, können Sie auch geeignetes Speiseeis verfüttern, um von innen gegen die Schwellung vorzugehen. In vielen Fällen verschaffen auch selbstkühlende Sofort-Kälte-Kompressen Linderung, die Sie behutsam um den Hals des Hundes wickeln. Gehen Sie außerdem sicher, dass das Insekt sich nicht (mehr) im Bereich der Atemwege befindet. Falls doch, entfernen Sie dieses so vorsichtig wie möglich. Sollten Sie feststellen, dass diese Maßnahmen keine Wirkung zeigen, suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf. Machen Sie sich nach Möglichkeit zu zweit auf den Weg dorthin. So kann Ihre Begleitperson die Praxis anrufen, um sicherzustellen, dass diese auch geöffnet ist, und um den Arzt über die Situation zu unterrichten. Außerdem kann sie den Hund ruhig halten und die Einstichstelle weiter kühlen. Ist durch den Stich die Luftversorgung des Hundes beeinträchtigt, versuchen Sie seinen Kopf höher zu lagern als den Körper.

Prävention

Beachten Sie folgende Dinge, um sich und Ihrem vierbeinigen Freund Stress und Schmerzen zu ersparen: Hat Ihr Hund die Angewohnheit, nach umherfliegenden Insekten zu schnappen, treiben Sie ihm dies (am besten schon im Welpenalter) aus. Kontrollieren Sie regelmäßig das Wasser des Hundes und lassen Sie sein Futter nie unbeobachtet draußen stehen. Wespen und Hornissen ernähren sich auch von Fleisch und werden teils von Hundefutter angezogen. Zwischen den Futterbrocken sind sie leicht zu übersehen. Befindet sich in Ihrem Garten oder an Ihrem Haus ein Wespennest, kümmern Sie sich möglichst schnell um dessen Beseitigung. Behalten Sie auch den Boden im Auge: Manche Wespen- oder Hummelarten legen Erdbauten an. Blockiert Ihr Hund diese mit seinem Körper, belohnen die Insekten das oft mit einem Stich. Sprechen Sie Ihren Tierarzt auf einen Notfall-Koffer an, der im Fall einer Allergie ein entsprechendes Notfall-Medikament enthält.

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